RGB für den Monitor, CMYK für den Druck – im Großen und Ganzen könnte man es so zusammenfassen. Deshalb werden RGB- auch als Lichtfarben und CMYK- als Druckfarben bezeichnet.
Doch der Teufel steckt im Detail, denn Fotos können belichtet und gedruckt werden, Fotoprodukt-Anbieter rechnen Farbräume häufig automatisch um und auf der Kamera muss ich mich zwischen sRGB und Adobe-RGB entscheiden. Und wenn die Bilder schließlich in gedruckter Form vor mir liegen, habe ich statt einem leuchtenden Himmelblau plötzlich nur noch eine blaugraue Suppe. Woran liegt das?
CMYK
Die Buchstaben werden nacheinander und englisch ausgesprochen: /ˌsiː.em.waɪˈkeɪ/
C steht für Cyan, M für Magenta, Y für Yellow, K für Schwarz (die schwarze Druckplatte wird auch als Schlüsselplatte – Keyplate – bezeichnet, da die anderen Druckplatten an ihr ausgerichtet werden).
Nicht nur Druckereien nutzen diese vier Farben, auch handelsübliche Tintenstrahldrucker werden mit den entsprechenden Farbpatronen betrieben.
Da bei jedem Misch-Vorgang die Farbe dunkler wird, also Licht verloren geht, spricht man auch vom subtraktiven Farbsystem.
Die Farbmischung erfolgt hier subtraktiv.
Wer sich ein im CMYK-Verfahren gedrucktes Medium in starker Vergrößerung ansieht, wird im Detail viele kleine Druckpunkte in den vier genannten Farben erkennen. Das Prinzip ähnelt dem Mischen von Wasserfarben: Gelbe und cyanfarbene Punkte übereinander gedruckt ergeben eine grüne Fläche, gelbe und magentafarbene Punkte eine rote usw.
Die Bezeichnung „C50/Y100“ würde bedeuten, dass ein bestimmter Farbton aus 50 % Cyan und 100 % Gelb zusammengesetzt ist. Dies entspricht einem hellen Grün.
Beispiel für eine CMYK-Farbmischung.
RGB
Die Buchstaben werden nacheinander und deutsch ausgesprochen.
R steht für Rot, G für Grün, B für Blau.
Man spricht hier auch vom additiven Farbsystem („die Helligkeit nimmt zu“).
Wer sich die alten Röhren-Fernsehapparate aus nächster Nähe angeschaut hat, konnte feststellen, dass das Bild auf dem Monitor bei laufendem Betrieb aus vielen kleinen RGB-Einheiten aufgebaut war. Bereits hier kam die RGB-Technik zum Einsatz. Heutige Computer-Monitore sind so fein aufgelöst, dass man die RGB-Einheiten oft nicht mehr erkennt.
Wer das Modell in der Praxis nachvollziehen möchte, nimmt drei Taschenlampen und leuchtet jeweils durch eine rote, eine blaue und eine grüne Folie auf eine weiße Wand. Treffen die Lichtkegel aufeinander, mischen sie sich additiv (s. Bild). Leuchtet man mit allen drei Taschenlampen auf dieselbe Stelle, mischt sich das Licht zu einer weißen Fläche (s. folgende Abbildung).
Die Farbmischung erfolgt hier additiv.
Die Farbangabe erfolgt im Gegensatz zum CMYK-Modell nicht prozentual, sondern wird in 8 Bit pro Farbkanal angegeben. Dies ergibt 2 hoch 8 = 256 Farbwerte pro Kanal, wobei der Wert 0 (R = G = B = 0) der Farbe Schwarz und der Maximalwert mit 255 (R = G = B = 255) der Farbe Weiß entspricht.
RGB-Farbbeispiele
sRGB vs. Adobe-RGB in der Fotografie
Von den vielen verschiedenen RGB-Farbräumen scheinen mir diese zwei besonders nennenswert, da sie nicht nur innerhalb der Medienberufe, sondern auch in der Fotografie eine bedeutende Rolle spielen. Spätestens dann, wenn man sich durch das Menü seiner Digitalkamera klickt, wird man dem sRGB- und dem Adobe-RGB-Farbraum mit hoher Wahrscheinlichkeit begegnen.
Um es kurz zu machen: Der Adobe-RGB-Farbraum ist etwas größer als der sRGB-Farbraum, kann also mehr Farben darstellen. Die meisten Fotoprodukt-Anbieter verlangen allerdings Bilder im sRGB-Farbraum. Wer also eine möglichst hohe Übereinstimmung zwischen dem Foto am Monitor und als ausbelichtete Variante haben möchte, sollte es spätestens vor der Bestellung in den vom Fotoprodukt-Anbieter verlangten Farbraum umwandeln, um ungewollte Überraschungen zu vermeiden. Dabei empfiehlt es sich, eine Kopie dieser Datei anzulegen, denn ist der Farbraum einmal reduziert und die Datei gespeichert worden, können die verloren gegangenen Daten nicht wieder hergestellt werden.
Wer es gerne detaillierter möchte, findet über Wikipedia eine umfangreiche Darstellung, in der die verschiedenen RGB-Farbräume miteinander verglichen werden.
Erstellung von Druckdaten
Der CMYK-Farbraum ist im Gegensatz zum RGB-Farbraum deutlich kleiner, d. h. es kann nur ein Teil der dargestellten RGB-Farben im 4-Farbdruck wiedergegeben werden. Am ehesten fällt dies bei leuchtenden, besonders aber bei Neonfarben auf.
Eine Umwandlung eines RGB-Bildes in den CMYK-Modus lässt sich bei der Erstellung von Druckdaten jedoch nicht vermeiden, da es sonst zu Farbverschiebungen kommt. Wichtig auch hier: Unbedingt mit einer Kopie arbeiten, damit man bei Bedarf auf das Original zurückgreifen kann.
Links das Bild im RGB-Modus, rechts nach der Umwandlung in den CMYK-Farbraum. Am deutlichsten sieht man den Unterschied bei den leuchtenden Blautönen.
Auch im CMYK-Farbraum gibt es unterschiedliche Profile, die von Druckerei zu Druckerei variieren können. Doch die Druckereien geben in der Regel gerne Auskunft, bei manchen steht das verwendete Farbprofil sogar zum Download auf der Website bereit.
Die meisten Fotoprodukt-Anbieter arbeiten mit dem sRGB-Farbraum und wandeln die Daten oftmals automatisiert um. Ein Blick auf die Website lohnt sich immer und ggf. erhält man auch auf Nachfrage eine entsprechende Auskunft.
Noch kurz ein paar Worte zur Monitor-Kalibrierung: Diese beeinflusst die Farbwiedergabe natürlich erheblich und spielt deshalb eine große Rolle bei der Bildbearbeitung. Achtet also immer darauf, dass die Bildschirme kalibriert sind und vor allem: Reinigt sie ab und zu. Das spart Arbeit bei der Staubretusche. 😉